Winterzeit - Zeit von Schnee, Eis und Kälte und damit der Gefahr von Frostschäden am Haus. Die teilweise extremen Klimabedingungen in der kalten Jahreszeit können nicht nur Mensch und Technik arg zusetzen. Auch Immobilien können schnell Schaden nehmen. Oft fallen feine Risse im Putz und gesprungene Dachziegel nicht sofort auf und sind nur für den Fachmann erkennbar. Daher sollte jeder Hausbesitzer eine ausführliche Kontrolle im Frühjahr durchführen. Nur so lässt sich eine Verschlimmerung eventuell entstandener Frostschäden effizient vermeiden.
Damit aus Kleinigkeiten keine umfangreiche Reparatur wird
Durch die großen Temperaturschwankungen im Winter kann sich eine außergewöhnliche Spannung an Materialien entwickeln. Rohre, Beton oder Putz verfügen zwar über eine gewisse Toleranz, doch wenn die Bruchgrenze überschritten wird, können Risse und Sprünge entstehen. Ein ähnlicher Effekt ist auch bei Dachziegeln zu beobachten. Sind bereits Risse im Putz oder Mauerwerk vorhanden, können sich diese deutlich vergrößern. Die Ursache ist eindringendes Wasser, das bei den herrschenden Minusgraden gefriert und sich ausdehnt. Die Folge sind sogenannte Frostsprengungen. Steigen die Temperaturen, bildet sich jede Menge Tauwasser, das den Baumaterialien ebenfalls erheblich zusetzen kann. So ist es nicht ungewöhnlich, dass es im Winter vermehrt zu Schimmelbildung kommen kann.
Frostschäden am Haus
Besonders anfällig - das Dach
Große Temperaturunterschiede und Schneebretter können zu Rissbildungen führen, in die sich Schmutz und Wasser setzen können. Das langsam durchsickernde Wasser wird insbesondere bei ausgebauten Dachgeschossen erst Monate später entdeckt. In dieser Zeit entstehen dann größere Folgeschäden. Kommt es zu spätem Frost, der hierzulande bis Mitte Mai auftreten kann, kann das eingedrungene Wasser gefrieren und zu kleinen Aufbrüchen des Daches führen. Wird es warm, ist dies auch keine Entwarnung. Denn die Feuchtigkeit verursacht dann häufig Schimmel. Eine weitere Gefahrenquelle sind verstopfte Regenrinnen. Werden sie nicht von Laub und Schmutz befreit, kann das Regenwasser überlaufen. Dies bewirkt, dass die Fassade durchfeuchten kann. Im schlimmsten Fall dringt es sogar in den Keller ein.
Frostschäden an der Fassade
Was zunächst nur ein kleiner Riss im Putz ist, kann auf die Dauer zum echten Problem werden. Ähnlich wie beim Dach kann auch hier das eingedrungene Wasser den Putz förmlich aufsprengen. Risse, abplatzende Farbe und bröckelnder Putz sind ernstzunehmende Warnsignale, die so schnell wie möglich instandgesetzt werden sollten. Nicht immer lassen sich hohle Stellen sofort erkennen. Hier hilft ein leichtes Abklopfen der Hauswand. Einen Fachmann zurate zu ziehen, hilft nicht nur, den Schaden wirksam zu beseitigen, sondern auch die Ursache hierfür zu ermitteln.
Fäulnis und Schimmel am Fenster
Dauerelastische Dehnungsfugen an den Fenstern sollten aufmerksam kontrolliert werden. Es könnte sein, dass sich die Silikondichtungen bei anhaltender Kälte aus den Fugen lösen. Insbesondere bei Fenstern aus Holz kann Feuchtigkeit und Wasser in die so entstandenen Risse eindringen. Unter der Oberfläche bildet sich dann leicht Fäulnis und Schimmel.
Risse am Balkon
Auch für den Balkon sind kleine Risse äußerst gefährlich. Wer Risse oder gar kleinere Abplatzungen ignoriert, läuft Gefahr, dass der Balkon großen Schaden nimmt. Werden Frostschäden über Jahre hinweg ignoriert, kann im schlimmsten Fall sogar Absturzgefahr drohen.
Frostschäden im Haus
Die Kälte des Winters kann auch im Haus für Probleme sorgen. Eine der häufigsten Beeinträchtigungen ist die Schimmelbildung. Kleinere Flecken können mit einem chlorfreien Reiniger oder Ethylalkohol abgewaschen werden. Bei größeren und hartnäckigen Flecken hilft oft nur ein Entfernen des Materials, wie zum Beispiel der Tapete. Bei Flecken von einer Größe von mehr als einem halben Quadratmeter sollte ein Fachmann zur Hilfe gerufen werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Darüber hinaus kann der Frost Schäden an Wasserleitungen oder der Heizung nach sich ziehen. Bleibt ein geplatztes Wasserrohr unentdeckt, kann dies zu zahlreichen Problemen führen. Auch die Heizung kann infolge der Überlastung bei erheblichen Minusgraden ausfallen. Das begünstigt natürlich einen Bruch der Wasserleitungen. Ist der Winter endlich überstanden, sollte die Heizungsanlage gewartet werden, damit sie die nächste Kälteperiode gut übersteht.
Vorsorge ist besser als Nachsorge - was hilft bei Frostschäden?
Wer sein Haus vor Wintereinbruch eingehend inspiziert und festgestellte Schäden instand setzt, kann der kalten Zeit relativ gelassen entgegensehen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, einen Fachmann mit der Überprüfung zu beauftragen. Kommt es zu Frostschäden, kann eventuell die Versicherung einspringen. Sofern das Risiko Leitungswasser eingeschlossen ist, werden in der Regel Schäden an Rohren und der Heizung übernommen. Allmählich eintretende Schäden durch eindringendes Wasser sind jedoch ausgeschlossen. Es gilt: Die beste Versicherung ist immer schlechter als eine gute Vorsorge. Daher sollten Hausbesitzer stets ein wachsames Auge haben und die Bausubstanz regelmäßig kontrollieren.