In unzähligen Gebäuden ist es immer noch dasselbe: Über eine Stiege gelangt man unters Dach, auf den Boden. Doch was dort liegt, ist überwiegend altes Zeug. Im Grunde müsste es weg. Verschwendetes Terrain also, in dem Hauseigentümer neuen Wohnraum schaffen könnten. Mit etwas Initiative und Überlegung ist das kein Problem.
Ideen zum Dachbodenausbau
Früher war Wohnen unterm Dach eher die Ausnahme. Wer wollte schon im Winter gerne frieren und im Sommer im eigenen Schweiß baden. Heute jedoch stehen für den Dachbodenausbau moderne Baustoffe und Haustechnikanlagen zur Verfügung. Die alten Probleme sind vergessen und viele Leute suchen sogar gezielt nach Dach- bzw. Mansardenwohnungen. Sie finden es einfach behaglicher, unter schrägen Wänden zu leben. Und da Eigentümer von Einfamilien- und Mietshäusern oft erpicht darauf sind, neuen Wohnraum zu schaffen, liegt nahe, das leer stehende Dachproblem baldigst zu lösen. Die Motive dafür liegen auf der Hand, nämlich mehr Platz für die Familie respektive zusätzliche Mieteinnahmen zu gewinnen. Gut Lachen haben dabei diejenigen, die ein Mansarden- oder Satteldach ihr Eigen nennen. Sie verfügen über genügend Höhe für einen Dachbodenausbau. In Ein- bzw. Mehrfamilienhäusern wären zum Beispiel komplette Wohnungen denkbar, aber auch Kinder- und Schlafzimmer, Hobbyräume sowie Zweitbäder könnten hier Platz finden. In Gewerbeeinheiten dagegen würden sich unterm Dach neue Tagungs- oder Gemeinschaftsräume gut einpassen lassen.
Gründliche Planung und Vorbereitung ist der halbe Erfolg
Um mit dem Dachbodenausbau neuen Wohnraum schaffen zu können, ist eine gründliche Planung und Vorbereitung notwendig. Immerhin handelt es sich um eine größere Baumaßnahme, die - im kleineren Umfang zwar - mit der Komplettsanierung vergleichbar ist. Angefangen bei der Finanzplanung kommen Bauherren dabei kaum umhin, sich einen Fachmann beratend an die Seite zu holen. Viele auf den Bau spezialisierte Firmen bieten in dieser Beziehung einen allumfassenden Service an. Das betrifft insbesondere die Koordinierung der einzelnen Gewerke, einschließlich der Überwachung der Arbeiten sowie gesetzlichen Vorschriften bis hin zur Abnahme des Baues. Außerdem sollten die betreffenden Hausbesitzer im Bauamt nachfragen, ob für ihren Dachbodenausbau eine Baugenehmigung notwendig ist. Allein die Nutzungsänderung des Bodens könnte bereits die Zustimmung der Kommune erfordern.
Dachbodenausbau billiger mit Eigenleistung
Wer den Dachbodenausbau in seiner Gesamtheit einer Firma übergibt, zahlt naturgemäß mehr. Günstiger hat es derjenige, der Eigenleistungen erbringt. Das sollte für einen Handwerksbegeisterten auch kein Problem darstellen. Möchte er allerdings am Dach selbst Veränderungen vornehmen, ist es meist unumgänglich, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Etwa wenn er kleine Dachfensteröffnungen durch größere austauschen, oder gar Gauben aufsetzen will. Im letzteren Fall muss zusätzlich der Zimmermann ran. Im Zuge solcher Arbeiten wäre die Neueindeckung des Hauses zumindest eine Überlegung wert. Und weil der Hauseigentümer neuen Wohnraum schaffen möchte, in dem sich Menschen wohl fühlen, darf er auch an der Isolierung nicht sparen. Um der Energiesparverordnung (EnEV) gerecht zu werden, sollte er das Dämmmaterial in einer Dicke von mindestens 18 bis 20 Zentimeter aufbringen. Eine Arbeit, die er mit Geschick und Helfern gut selbst erledigen kann.
Umfang des Ausbaus - auf die Raumaufteilung kommt es an
Bevor es an den Dachbodenausbau geht, sollte klar sein, zu welchem Zweck er durchgeführt und in wie das Bodenareal aufgeteilt wird. Möchte der Bauherr neuen Wohnraum schaffen und mehrere Zimmer einrichten, muss er Trennungen ziehen. Massive Wände sind dazu im Grunde nicht erforderlich. Beim Dachboden reicht es aus, neben eventuell schon vorhandene Ziegelmauern, Trockenwände zu setzen. Das geht zügig und ist kostengünstiger. Mit Blick auf die Raumeinteilung sollte der Bauherr aber bedenken, dass er diverse Strom-, Heizungs- und Wasserleitungen sowie Medienanschlüsse, neu zu verlegen hat. Zumindest im Bereich Elektro ist es ebenfalls ratsam, von Eigenleistungen abzusehen. Schnell sind hier Vorschriften verletzt und Leitungen unsachgemäß verlegt, was zu Ausfällen oder, schlimmer noch, zu Bränden führen kann. Alle Planungen und Arbeiten zusammengenommen gilt über den Daumen gepeilt: Je mehr Räume eingebaut und je unterschiedlicher sie genutzt werden, desto teurer wird der Dachbodenausbau.